Schottland, Highlands, 1727. Eigentlich hatte Catherine vorgehabt, nicht lange in ihrem alten Heimatdorf zu bleiben. Doch dann vereitelt sie einen Mordanschlag auf den Earl Martáinn, in den sie früher verliebt war. Um den Anschlag aufzuklären, soll sie, als Junge verkleidet, sich in die Burg schleichen um herauszufinden, wer dahinter steckt. Doch dann wird sie von Daeron, Martáinns besten Freund und Berater, den sie ebenfalls noch von früher kennt, entdeckt. Sie verlieben sich und versuchen, der Verschwörung gegen den Earl auf die Schliche zu kommen. Doch die Dinge beginnen sich zu verändern und scheinen ganz anders zu sein als sie eigentlich sind. Was verbergen die Bewohner der düsteren Burg? Und welches Schattenwesen verfolgt Catherine nachts? Sind es bloß Träume? Und welche Rolle spielt Catherines Vater, der eigentlich seit Jahren schon unter der Erde liegen sollte?
Brigitte Melzer arbeitet mit einer fast unerträglichen Spannung, die den Leser fesselt und nicht mehr loslässt. Vor der düsteren, stimmungsvollen Kulisse errichtet sie ein eindrucksvolles Geflecht aus Personen und Legenden, Hass, Liebe, Verrat und Freundschaft. Das einzig enttäuschende und meiner Meinung nach in jedem Buch das wichtigste ist der Schluss. Viel zu einfach, viel zu grob und abrupt reißt Melzer den verknoteten Handlungsstrang auseinander und hinterlässt dem Leser einen Haufen zerstückelter Einzelteile, anstatt ihn sorgfältig und stimmig auseinanderzuknoten. Catherine, die anfangs so sympathische Hauptperson geht in diesem Chaos schlicht und ergreifend verloren. Ihr Charakter wird unbekannt, steif und wenig griffig. Wer dieses tatsächlich bittere Ende jedoch in Kauf nehmen mag, den erwartet im ersten Teil ein leidenschaftliche Geschichte, die ihre Spannung bis ins fast unerträgliche steigert.