Jean lebt völlig abgetrennt von anderen, abgesehen von seiner Vermieterin, die ab und zu drauf achtet, dass er klar kommt, seinem besten Freund Blue, der ihn auf seine Weltreise am Telefon mitnimmt und seiner Katze. Weitere Menschen würde Jean aufgrund seiner Angsstörung nicht ertragen können. Doch als es bei ihm in der Wohnung einen Wasserschaden gibt und seine Vermieterin Handwerker anruft, verändert sich sein geregeltes Leben. Elia, einer der Handwerker, bemerkt schnell, dass es Jean nicht wirklich gut geht und ohne zu fordern, kommt er öfter zu Jean nach Hause und sorgt dafür, dass er genug isst, indem er ihm Essen kocht.
Das Buch ist allgemein ziemlich traurig und sehr eindringlich. Jeans Angsstörungen werden immer wieder erwähnt, ebenso, dass er nicht einfach zusammen mit Elia zu dessen Freunden fahren kann oder einfach die Wohnung verlassen. Aber das Buch hat genauso schöne Momente, wie wenn Blue am Telefon immer für Jean da ist und einfach anfängt zu erzählen, ohne auf eine Antwort zu hoffen. Oder Elia, der so oft für Jean kocht, damit er etwas zu essen hat, obwohl das Streit mit seiner Mutter verursacht. Und dass Elia es komplett egal ist, ob Jean es schafft mit zu seinen Freunden zu kommen oder ob sie einfach wieder bei ihm zuhause bleiben.
Allgemein gefällt mir sehr gut, dass der Schreibstil in Richtung Poesie geht und es dadurch sehr schön zu lesen ist. Und ich mag die Gespräche mit Blue so sehr, weil jede*r eine*n Freund*in wie Blue haben sollte.
Hört hier unsere Podcast-Interview mit Nina Kay, der Autorin von "As I Leave":