Jim Kay in Hamburg

Wie man Pferdehufe hinter Grasbüscheln versteckt

Die Blaue Seite war bei einer Veranstaltung rund um Harry Potter am 12. November um 19 Uhr in Hamburg im Rahmen von Jim Kays Deutschlandtour. Organisiert wurde der Abend vom Carlsen Verlag im Abaton Kino, um den Fans einen Einblick in Jim Kays Arbeit zu geben, dem Illustrator der Schmuckausgaben von Harry Potter. Die Veranstaltung wurde von Kathrin Hörnlein geleitet. Sie arbeitet bei der Zeit hauptsächlich im Bereich für die jungen Leserinnen und Leser. Bei der Veranstaltung waren hunderte Harry Potter-Fans, die zwischen 7 und 70 Jahren alt waren.

Jim Kay zeigte eine Fotopräsentation, in der man sowohl die Bilder in verschiedenen Stadien, als auch seinen Schreibtisch und seine Modelle sehen konnte. Außerdem hat der Illustrator einige Tipps zum Zeichnen gegeben. Einer der Tipps war, dass er Pferdehufe immer versteckt, weil er die schwer zu zeichnen findet. Lieber malt er Gras oder Bälle im Vordergrund.

Zu dem hat erzählt, wie es ihm bei der Illustration des vierten Teils der Harry Potter-Schmuckausgabe erging. Die Zeit war immer knapp, weil er Illustrationen liegen lässt, um sie später zu verbessern. Aber dann hatte er doch keine Zeit dazu, das Bild zu überarbeiten.

Weil der die Harry Potter-Welt aber beim ersten Band schon als Model nachgebaut hat, wusste er diesmal schon, wie alles aussieht.


Als es die Möglichkeit gab, Fragen zu stellen, war das Publikum sehr interessiert. Ein Mädchen fragte zum Beispiel, welches sein Lieblingsbild in der Harry Potter-Reihe ist. Jim Kay antwortete darauf hin, dass sein Lieblingsbild die Winkelgasse ist, weil er dort so viele kleine Informationen versteckt hat, dass es für ihn wie ein Tagebuch ist.


Jim Kay hat lange gebraucht, um von seinen Illustrationen zu leben. Er hat zwar Kunst studiert, allerdings in vielen anderen Berufen gearbeitet bis ihm etwas von einem Künstler nicht so gut gefallen hat. Darauf hat er sich bei einer Freundin beschwert. Die Freundin hat ihm zu denken gegeben, dass das Künstler sein nicht so einfach ist. Bevor er sich beschwert sollte es es lieber selbst schaffen. Dadurch fühlte er sich herausgefordert. Er fand an selbst zu illustrieren.

Vor der Harry Potter-Schmuckausgabe war er vor allem bekannt für die Bilder zu „Sieben Minuten nach Mitternacht“ von Patrick Ness und Siobhan Dowd.


Als er gefragt wurde, ob er Harry Potter illustrieren wolle, hat er erst gedacht, der Verlag meint das Cover. Der Verlag sagte, nein, alles. Jim Kay fragt nach, ob sie alle sieben Cover meinten. Und erst dann begriff er, dass sie alle sieben Bücher meinten.

Manchmal schreiben sich er und J. K. Rowling Briefe. Da sie so schöne Briefe schreibt und schönes Briefpapier benutzt, will er auf einer Ebene antworten. Deshalb braucht er immer zwei Wochen, bis er die Briefe mit der einen oder andern Zeichnung versehen hat. Das Schreiben allein dauert meistens nur eine halbe Stunde.


Es ist Jim Kay gut gelungen, den Zuhörern seine Arbeitsweise näher zu bringen. Das hat man daran gesehen, dass alle von Anfang bis Ende gebannt zugehört haben. Im Anschluss wollten viele noch ein Autogramm von ihm haben.


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