„Geh wieder ins Bett, Bean.“
Die Gestalt rührte sich nicht.
Sie seufzte, denn der Ausdruck auf dem blassen Gesichtsoval blieb stur.
„Bitte, Bean. Geh nach Hause.“ O Gott, dachte sie, nein.
Aber es war sinnlos, sich wegen einer Sache an Gott zu wenden, die bereits entschieden war.
Ohne eine Einladung abzuwarten, kletterte der Junge auf Jack, und da ihr nichts anderes übrig blieb, saß sie hinter ihm auf und spürte die Wärme seines dünnen Körpers an ihrem.
Und so kam es, dass sie Jack resigniert schnalzte und ohne eine Träne in den Augen gen Norden aufbrach, die Richtung, in der im Augenblick für sie der Rest der Welt lag.
„Tut mir leid, Birdie“, flüsterte das Mädchen und dachte noch einmal an den Mann, den sie hätte heiraten sollen.
Vielleicht fand er ja in letzter Minute eine andere Braut.
Vielleicht heiratete er ja Lou.
Jede andere ist gut, dachte sie.
Solange nur ich es nicht bin.
Pell Ridney flieht vor ihrer aussichtslosen Heirat mit ihrem Freund Birdie, dem sie sich nicht unterordnen will.
Sie nimmt nur ihr Pferd Jack und ihren stummen Bruder Bean mit, als sie in der Nacht vor der Hochzeit aufbricht- um diesem Leben zu entkommen, denn Pell weiß, dass sie nichts außer einem tristen Leben mit Kinderkriegen und harter Arbeit zu erwarten hat.
Und so nimmt eine Reise seinen Lauf, die nicht immer einfacher ist, als ein Leben im Kreise einer Familie, und Pell muss viele Dinge meistern bevor sie endlich frei über ihr Leben bestimmen kann.
Mich hat, als ich das Buch sah, sofort der Titel angesprochen und weniger das Bild mit der Reiterin, weil ich Pferdebücher nicht besonders mag.
Doch in der Geschichte geht es nur am Rande um Pferde, sodass es mich überhaupt nicht weiter gestört hat.
Pell erlebt erstaunliche Dinge und Meg Rosoff beherrscht es, diese bildlich und real zu beschreiben wodurch es weder aufgesetzt noch unwahr wirkt.
Ich habe es sehr gerne und schnell gelesen und schließlich mit einem glücklichen Lächeln abgeschlossen.