Der Ritt nach Narnia
Der Ritt nach Narnia
23. März 2017
von Clara
4 Sterne
Clara Jahrgang 1998 Redaktion Lübeck
hat 4 Sterne vergeben

Während des goldenen Zeitalters, in dem die Pevensie-Geschwister regierten, macht sich in Narnias südlichen Nachbarland Kalormen der Junge Shasta mit dem sprechenden Pferd Bree auf den Weg ins freie Narnia, um dort ein besseres Leben zu beginnen. Schon bald stoßen sie auf ein weiteres sprechendes Pferd und seine Reiterin, die junge Adlige Aravis, die auf der Flucht vor einer Zwangshochzeit mit dem gleichen Ziel unterwegs ist.
Zunächst mehr aus Not als Sympathie schließen sich die ungleichen Duos zusammen, doch ihre Reise bleibt nicht ohne Komplikationen: Nicht nur wilde Tiere machen ihnen zu schaffen, noch dazu wird Shasta unterwegs mit einem Prinzen verwechselt und erfährt so von einem Komplott gegen die narnianischen Könige.

„Der Ritt nach Narnia“, zeitlich zwischen dem „König von Narnia“ und „Prinz Caspian“ angesiedelt, gehört wohl zu den weniger bekannten der sieben Bände. Und nicht nur dadurch fällt er aus der Reihe, denn tatsächlich spielt er nur zu einem sehr kleinen Teil in Narnia selbst und auch die Besucher aus unserer Welt spielen nur am Rande eine Rolle. Die Helden dieser Geschichte sind in einer Kultur aufgewachsen, die sich sowohl vom England des 20. Jahrhunderts als auch vom wilden Narnia sehr unterscheidet, und obwohl Lewis bei ihrer  Konzeption leider nicht auf ein paar ärgerliche Klischees verzichten kann, tut diese Horizonterweiterung den Chroniken gut. Dazu bietet sie neue Handlungsspielräume, die die Geschichte aufregend und interessant zu lesen machen, ohne dabei den Bezug zu den anderen Büchern zu verlieren. Noch stärker als die anderen Bände folgt sie einem klassischen Handlungsaufbau (wie ihn schon allein der Verlauf der Reise vorgibt), reichert ihn aber mit genug Spannung und Einfallsreichtum an, um gut zu funktionieren. Darüber hinaus spielt dieses Mal der große Aslan, so viel sei verraten, bei der letztendlichen Lösung des Konflikts nur eine untergeordnete Rolle – der Deus-ex-machina (oder vielmehr Leo-ex-machina), der in anderen Bänden die Probleme manchmal allzu plötzlich in Luft auflöst, bleibt aus. So entsteht eine spannende Geschichte, die Spaß macht und sich auch das vielleicht etwas überzogene Happy End leisten kann.

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