Die Geschichte, an deren Anfang der Tod in Gestalt eines Habichts steht, geduldig wartend, beginnt in einem kleinen Dorf mitten im russischen Winter. Und mit der Geburt eines Mädchens, Vida, Tochter einer Göttin und eines unsterblichen Schmiedes, die leben wollte. Doch im selben Moment geht ein Klingen durch die Welt, dass von allen übernatürlichen Wesen gehört wird, vor allem aber von einer der vielen göttlichen Tanten Vidas, die einst negative Emotionen erfand und ihrer Schwestern tötete oder verbannte. Von nun an wird Vida von allen nur erdenklichen Monstern gejagt und obwohl die liebe ihres Vaters mächtig ist, wird er sie nicht für immer beschützen können.
Also lernt Vida.
Über die Welt und das Leben.
Über den Tod und die Zauberkunst.
Zoran Drvenkar, der Autor des Buches „Licht und Schatten“ lässt zu, dass sich im Roman verschiedene Genres vermischen, von Fantasy bis Coming of Age, vor allem sind aber Einflüsse aus seinem Schreiben von Lyrik und Kurzgeschichten zu erkennen. Das macht den Schreibstil zu etwas sehr besonderem und die Atmosphäre des Romans absolut untypisch für das Fantasy Genre; die allgemeine Stimmung würde eher eine Kurzgeschichtensammlung oder ähnliches vermuten lassen. Das macht es zwar anstrengend die 580 Seiten am Stück zu lesen, allerdings ist die Geschichte eine allemal hinreichende Belohnung.
Denn nicht nur die Erzählstimme der jungen Vida ist einzigartig, auch die Handlung ist eine Klasse für sich. Man merkt schnell beim Lesen, dass die Geschichte den Anspruch hat etwas Besonderes zu sein – und dass sie diesen Anspruch erfüllt. Auch wenn es plump klingt, ist es einfach so, dass hinter beinahe jeder Seite eine neue unerwartete Wendung steckt und dass das Ende tatsächlich bis zum Schluss offenbleibt, dass die Charaktere immer wieder mit ungeahnten Fähigkeiten oder Hintergründen überraschen.