Loyalitäten
30. Mai 2020
von Kathrin
3 Sterne
Kathrin Jahrgang 2002 Redaktion Lübeck
hat 3 Sterne vergeben

Der Roman „Loyalitäten“ von Delphine de Vigan erzählt die Geschichte des zwölfjährigen Jungen Théo, der droht, langsam in die Alkoholabhängigkeit abzurutschen. Obwohl er ein guter Schüler ist und auch ansonsten kaum Aufmerksamkeit auf sich zieht, ahnt seine Lehrerin, dass er irgendein düsteres Geheimnis versteckt.

„Loyalitäten“ ist definitiv kein schlechtes Buch, allerdings auch keines, das besonders herausstechen würde. Die wechselnden Erzählperspektiven bieten sich bei dieser Art von Geschichte an und auch die Schicksale und persönlichen Hintergründe überraschen beim Lesen nicht. Am spannendsten fand ich tatsächlich die Rolle der Lehrerin, die hin- und hergerissen zwischen dem Zwang, professionell zu handeln, und ihrem Wunsch, diesem Jungen helfen zu können, in ein echtes Dilemma gerät. Hierbei wird sehr gut offenbart, wie das Schulsystem in den meisten Fällen auf Probleme reagiert, die nicht direkt ersichtlich werden – nämlich mit geschlossenen Augen. Ansonsten ist es ein sehr ruhiges Buch für entspannende Momente, das wohl kaum polarisieren wird. Das Thema ist zwar alles andere als leichte Kost, allerdings konnte ich mich mit keiner der beteiligten Personen wirklich identifizieren, wodurch mir die Geschichte sehr fremd und vergleichsweise wenig emotional erschien.

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