In NICHTS geht es darum, dass ein Junge mit den Worten: „Nichts bedeutet irgendetwas, das weiß ich seit Langem. Deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun. Das habe ich gerade herausgefunden.“ , die Schule abbricht. Um ihm das Gegenteil zu beweisen, wollen seine Mitschüler Sachen sammeln, die ihnen wichtig sind. Was ganz harmlos beginnt, fängt an zu eskalieren, bis Eltern und Polizei sich einschalten müssen.
Dieses Buch ist GRAUENVOLL! Es ist einfach nur zum davon rennen. Man hat das Gefühl, dass der Ich-Erzähler der gefühllosteste Mensch auf Erden ist und eigentlich nur ein unbeteiligter Beobachter. Die Ich-Perspektive ist der Autorin deshalb nicht wirklich gelungen. Es ist wirklich eins der schlechtesten Bücher, die ich gelesen habe.
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Nichts bedeutet irgendetwas, das weiß ich seit Langem. Deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun. Das habe ich gerade herausgefunden.
Diese merkwürdigen Sätze wirft der Sonderling Pierre Anthon Agnes und dem Rest der Klasse an den Kopf. Das Leben hat keine Bedeutung. Egal was man tut, man tut es für nichts und wieder nichts. Es ist egal ob man etwas, ob man jemand wird. Am Ende ist man tot, wird vergessen.
Der Rest der Klasse will das nicht auf sich sitzen lassen. Sie glauben einfach nicht, dass nichts eine Bedeutung hat. Dass das Leben keinen Sinn hat.
Sie wollen Pierre Anthon das Gegenteil beweisen und sammeln in einer verlassenen Sägemühle alles, was Bedeutung hat. Zunächst sind es einfache Fotos. Ein paar Bücher. Ein paar Schuhe. Doch mit der Zeit scheinen die Opfer für den Berg der Bedeutung immer größer zu werden: Ein Hamster, ein Kindersarg. Das Projekt verselbstständigt sich und gerät außer Kontrolle der Kinder. Und plötzlich steht viel mehr auf dem Spiel: Sophies Unschuld. Jan-Johans Zeigefinger.
Und doch scheint Pierre Anthon Recht zu behalten. Es ist nichts, was im Leben wichtig ist.
Wie eine Lawine entwickelt sich die Geschichte von einem trotzigen Gegenbeweis einer Gruppe Jugendlicher zu einer psychologischen und philosophischen Studie über das Miteinander, das Leben und letztendlich dessen Bedeutung.
Das Buch ist kurz und doch mitreißend, man versteht die Personen und auch wenn man es zunächst, ähnlich wie Agnes und ihre Klasse selbst, nicht wahrhaben möchte, versteht man im Laufe der Zeit wie viel Wahrheit in dem Buch steckt. Am Ende beginnt man sich tatsächlich zu fragen, wie weit Pierre Anthon, dieser selbstsame Junge, wirklich Recht hatte. Ob es keine Bedeutung gibt. Was im Leben wichtig ist.
Pierre Anthon ist dieses Buch. Beide sind unangepasst, unbequem und irgendwie unausstehlich. Man will sich während des Lesens die Ohren zuhalten, es zuschlagen und aus dem Fenster schmeißen. Doch man behält es in der Hand, liest weiter, Seite um Seite mit einem unangenehmen Gefühl irgendwo im Bauch. Man will nicht zuhören, und doch tut man es. Denn so viel unangenehme Wahrheit ist seit langem nicht mehr aufgeschrieben worden.
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„Nichts bedeutet irgendwas, das weiß ich seit Langem. Deshalb lohnt es sich nicht irgendwas zu tun. Das hab ich gerade heraus gefunden.“
Mit diesen Worten verlässt Pierre Anthon den Unterricht. Die Klasse bleibt nachdenklich und ratlos zurück. Sie wissen nicht, was sie mit dieser Erkenntnis anfangen sollen. Was ist wenn er recht hat? Aber aus ihnen sollte doch etwas werden. Sie versuchen Pierre Anthons Aussage zu vergessen und ihre Angst zu überspielen, doch Pierre Anthon macht es ihnen nicht leicht. Jeden Tag sitzt er hoch oben im Kirschbaum seines Gartens und vermittelt seinen Mitschülern immer, wenn sie vorbei kommen, wie bedeutungslos das Leben ist. Doch die Schüler wollen es nicht wahr haben und überlegen, wie sie Pierre Anthon klar machen können, dass es im Leben doch Dinge von Bedeutung gibt. So beginnen sie den Berg aus Bedeutung zu errichten, zu dem jeder seinen Beitrag leistet. Doch wozu das schlussendlich führte hatten sie anfangs sicher nicht gewusst…
Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben und ca 130 Seiten lang, weshalb man es ganz gut vertiefen kann in der Bearbeitung.
Ich fand das Buch und auch die Geschichte anfangs sehr interessant, doch mit der Zeit wurde es mir persönlich ein bisschen zu extrem von den Dingen, die sie opfern müssen her. Besonders das Ende gefiel mir nicht, da es irgendwie die Aussage, die ich aus dem Buch gerne gezogen hätte vernichtete. Ich finde dennoch, dass es sich als Schullektüre ganz gut eignet, aber nicht für jüngere als achte Klasse, weil da wirklich Dinge drin sind, die nichts für schwache Nerven sind. Es ist relativ einfach geschrieben, was vermutlich störend wäre, wenn es länger wäre, doch so okay wäre. Es hilft dem Handlungsstrang zu folgen. Man kann im Unterricht ganz gut damit arbeiten, weil viele verschiedene Charaktere darin vorkommen.
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"Nichts - was im Leben wichtig ist" von Janne Teller war nicht angenehm zu lesen. Nicht weil der Schreibstil oder die Charaktere schlecht waren, aber weil das Buch einen selber nicht in Ruhe lässt, die Frage nach der Bedeutung im Leben immer und immer wieder zu stellen. Viele Bücher, die ich lese, sind mehr wie ein Fenster, aus dem man in eine schöne oder unangenehme Welt aus seinem Wohnzimmer schaut. Janne Teller zerschlägt die Scheibe und zerrt ein in eine Geschichte, die die fundamentalste Frage des Lebens mit spitzen Zähnen durchkaut.
Mit dem Satz “Nichts bedeutet irgendetwas, das weiß ich seit langem. Deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun. Das habe ich gerade herausgefunden.“ verlässt Pierre Anthon die 7a einer Schule in einer kleinen dänischen Stadt und sitzt von da an auf einem Pflaumenbaum und predigt den anderen Kindern seine nihilistische Weltsicht. Die restliche Klasse möchte es nicht wahrhaben, dass nichts etwas bedeutet und wollen Pierre Anthon und sich selbst beweisen, dass es Bedeutung gibt, indem sie reihum etwas von Bedeutung aufgeben müssen und auf den “Berg der Bedeutung” legen. Da immer die Person, die etwas abgegeben hat, die nächte bestimmen darf und auch was, verlangen die Kinder immer drastischere Opfer im Kampf für die Bedeutung.
Das Buch ist hart und brutal wie das Leben. Der Schreibstil, direkt und sehr handlungsorientiert. Die Ich-Erzählerin Agnes ist weder die Heldin, der Bösewicht oder eine neutrale Beobachterin.
Das recht kurze Buch bleibt konstant in steigender Spannung und fordert auch beim Lesen immer mehr Opfer, aus seiner eigenen künstlichen Welt der Bedeutung zu treten und die Welt nackt und roh zu sehen.
Ein Buch so ehrlich und mutig, wie ich es noch nie erlebt habe. Ein Buch mit Gänsehaut- und Nachdenkfaktor. Ich bewundere Janne Tellers Mut aus der bequemen und oft auch romantisierten Welt der Jugendbücher zu treten, um ein Buch von Bedeutung zu schreiben.
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Hier gibt es eine Folge unseres Podcast "das Anders" zu "nichts" von Janne Teller.