Jarven hielt sich nie für besonders hübsch. Klein und eher kräftiger gebaut. Dunkle Haare und einen dunklen Teint. Das komplette Gegenteil ihrer Mutter. Sie ist blond, groß, schlank und legt immer einen eleganten Auftritt hin. Daher ist Jarven auch völlig baff, als sie bei einem Film-Casting in die letzte Runde kommt. Einziges Problem: Das Casting soll in Skogland stattfinden. Bedeutet: Jarven muss ihre Mutter belügen und sich heimlich in den Flieger in das fremde Land setzten. Jarven ist klar, dass ihre Mutter ihr dieses Vorhaben niemals erlaubt hätte. Sie wäre alles andere als erfreut darüber, ihre Tochter bei irgendeinem Vorsprechen zu sehen, geschweige denn in einem anderen Land. Geschockt wäre sie gewesen. Zudem ist sie in allen Dingen, die ihre Tochter betreffen, übervorsichtig. Was heißen soll: Selbst im Sommer hat Jarven um sechs zu Hause zu sein. Doch schnell wird klar, dass Jarven in eine Falle getappt, und direkt in einen politischen Machtstreit geraten ist. Denn in Skogland herrscht seit Jahren Krieg zwischen den Nord- und den Südländern. Und nach dem Tod des Königs häufen sich die Anschläge und Intrigen. Zusammen mit Malena, der geflüchteten Tochter des Königs und ihrem guten Freund Joas versucht Jarven den Krieg zu stoppen. Doch nicht nur sie gerät dabei ein ums andere mal in große Gefahr. Denn die Drahtzieher der Anschläge haben es auf Jarven und ihre Freunde abgesehen.
Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen, da es von mehreren Themen handelt, die mit den verschiedensten Handlungssträngen verknüpft sind. Dadurch, dass das Buch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist, auch aus der der „Bösen“, weiß man immer etwas mehr als die Personen im Buch und fiebert darauf, dass auch sie erfahren, was als nächstes passiert, und das Schlechte abwehren können. Diese ganze Konstruktion ist sehr geschickt eingefädelt und lässt das Buch noch um einiges ansprechender werden. Das Einzige, was mich etwas gestört hat, waren die teilweise ewiglangen Dialoge über irgendwelche politischen Konflikte und Kriege innerhalb des Landes. Das wurde irgendwann etwas viel und wirkte etwas spröde. Doch alles in allem hat mich die Handlung und auch die komplett neu erfundenen Konflikte und Probleme eines Landes, das in Wirklichkeit nicht existiert, fasziniert. Denn genau weil es Skogland eben nicht wirklich gibt, wirkt es nicht übertrieben oder unglaubwürdig.