Cadence Sinclairs Familie ist perfekt. Niemand ist ein Verbrecher. Niemand ein Abhängiger. Niemand ein Versager. Im Sommer wohnen sie auf einer Privatinsel vor der Küste von Massachusetts. Cadence liebt diese Sommer, die sie mit Cousins und Cousinen verbringt und die schöner nicht sein könnten. Jeder Sommer hat eine Zahl, so zum Beispiel „Sommer acht“, der Sommer als die damals achtjährige Cadence Gat kennen lernt. Gat, in den sie sich sofort verliebt und der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht. Doch jetzt ist alles anders. Seit zwei Jahren war Cadence nicht mehr auf der Insel, seit dem Unfall. Seitdem leidet sie an Migräne und kann sich an „Sommer fünfzehn“ nicht mehr erinnern. Als sie nun in Sommer siebzehn auf die Insel zurückkehrt, ist sie entschlossen, das Geheimnis um „Sommer fünfzehn“ zu lösen, doch die Wahrheit kann nicht ans Licht kommen solange wir lügen.
„Solange wir lügen“ hat mich nicht mehr losgelassen. Das Buch ist spannend und unglaublich gut geschrieben. Ich konnte es fast nicht mehr aus der Hand legen und habe es mehr als zweimal gelesen. Besonders die Beschreibungen von Cadence Migräne sind auf eine fast verstörende Art genial.
So zum Beispiel am Anfang von Kapitel 13: „Herzlich Willkommen in meinem Kopf. Ein Laster rollt über meine Halswirbel und Schädelknochen. Die Wirbelsäule bricht, das Gehirn platzt und quillt hervor. Tausend Blitzlichter blenden mich. Der Boden unter meinen Füßen kippt. Ich übergebe mich. Ich werde ohnmächtig. Das passiert ständig. Das ist bloß ein ganz normaler Tag.“
Ich kann das Buch jedem noch so großen Büchermuffel nur empfehlen.