Interview mit Beate Teresa und Susanne Hanika/Kristy und Tabitha Lee Spencer
Auf der Frankfurter Buchmesse 2012 trafen Ilka und Freya die Schwestern Beate Teresa und Susanne Hanika. Unter dem Pseudonym Kristy und Tabitha Lee Spencer schreiben sie in der dreibändigen „Dark Angels“-Reihe über die Schwestern Dawna und Indie.
Blaue Seite: Ein Schwarm schwarzer Vögel spielt in den „Dark Angels“-Büchern eine zentrale Rolle und verbreitet unter den Menschen Angst und Schrecken. An was denken Sie, wenn Sie schwarze Vögel sehen?
Beate Teresa Hanika: Früher hatten wir nie schlechte Gedanken. Aber seitdem wir „Dark Angels´ Summer – das Verbrechen“ geschrieben haben, fürchten wir uns.
BS: Was genau kam in dem Traum vor, auf dem die Idee basiert?
Beate Teresa Hanika: Ich habe geträumt, dass ich als Kind barfuß in eine alte verlassene Farm reinlaufe, wo dann plötzlich ein Wolf vor mir steht. Dann habe ich nach meiner Schwester gerufen, aber ich habe sie im Traum „Indie“ genannt. Und daraus ist dann die Geschichte entstanden.
BS: Sie haben dieses Buch zusammen geschrieben, hat eine von Ihnen Indie geschrieben und die andere Dawna?
Susanne Hanika: Ja, genau so haben wir das gemacht. Ich habe Indie geschrieben und Kristy Dawna.
BS: Wie sind Sie auf Ihre Pseudonyme gekommen?
Beate Teresa Hanika: Das habe ich auch geträumt. Ich habe viele Ideen im Schlaf.
BS: War es auch Ihre Idee, das große Geheimnis darum, wer sich hinter den Pseudonymen verbirgt, im Internet zu gestalten?
Susanne Hanika: Nein, das war eine Idee des Verlags.
BS: Gibt es „Whistling Wing“ wirklich oder wie haben Sie den Ort gefunden?
Beate Teresa Hanika: Die Farm gibt es so nicht wirklich.
BS: Wie haben Sie den Namen gefunden?
Susanne Hanika: Diesen Namen habe ich gefunden und ausnahmsweise nicht Kristy. Ich habe versucht, einen Namen zu finden, der etwas mit Vögeln zu tun hat.
BS: Gab es Probleme bei Ihrer Zusammenarbeit?
Beate Teresa Hanika: Nein, es gab keine Probleme. Zum jetzigen Zeitpunkt verstehen wir uns gut genug dafür, aber früher haben wir uns viel gestritten.
BS: Wie sind Sie beim Schreiben vorgegangen?
Beate Teresa Hanika: Ich habe damals einfach das erste Kapitel geschrieben. Und dann hat sie das nächste geschrieben, und so ist das dann weitergegangen. Wir sprechen ab, was als nächstes passieren soll und entwickeln die Geschichte zusammen weiter.
BS: Wussten Sie von Anfang an, was im letzten Band passieren sollte?
Beate Teresa Hanika: Die grobe Geschichte wussten wir natürlich, aber viele Ideen kommen auch erst beim Schreiben.
BS: Haben Sie Vorlieben, was Sie besonders gerne schreiben?
Susanne Hanika: Ich schreibe am liebsten Actionszenen und verzweifelte Szenen, in denen die Charaktere denken, dass sie nicht mehr gerettet werden können.
BS: Eigentlich schreiben Sie ja beide andere Genres, war es schwer für Sie, auf Fantasy umzusteigen?
Susanne Hanika: Ich habe gedacht, dass es schwer werden würde, aber es ging schnell und einfach, auch, sich in ein 15-jähriges Mädchen hineinzuversetzen.
BS: Würden Sie das Genre nochmal wechseln?
Beate Teresa Hanika: Ja. Auf jeden Fall.
BS: Werden Sie außer „Dark Angels“ noch weitere gemeinsame Projekte schreiben?
Susanne Hanika: Ja, aber bevor wir noch ein Projekt schreiben, sollten wir das Erste abschließen.
BS: Beate Teresa Hanika, werden Sie auch wieder alleine Bücher wie „Rotkäppchen muss weinen“ schreiben?
Beate Teresa Hanika: Ja ich habe schon wieder eine Idee im Kopf, die ich alleine verwirklichen werde.
Susanne Hanika: Und ich schreibe immer noch meine Krimis, der dritte erscheint im Dezember und den vierten schreibe ich gerade.
BS: Wie sind Sie auf die Idee zu „Rotkäppchen muss weinen“gekommen?
Beate Teresa Hanika: Ich hatte jahrelang kein Thema für ein Buch und plötzlich war die Idee einfach da. Was mich dazu beeinflusst hat, weiß ich nicht.
BS: Wann haben Sie Ihr erstes richtiges Thema gefunden?
Beate Teresa Hanika: Das erste Manuskript habe ich mit 19 Jahren abgeschlossen. Dann hatte ich eine längere Pause und habe dann 2000, mit 24 Jahren, wieder angefangen.
BS: Warum schreiben Sie Krimis?
Susanne Hanika: Mein erstes Buch war kein Krimi, aber dann habe ich gemerkt, dass man aus dieser Idee viel mehr rausholen kann, wenn man sie als Krimi aufbaut.
BS: Sie sind beide Autoren, liegt das in der Familie?
Susanne Hanika: Das war Zufall.
BS: Beate Teresa Hanika, wie war es für Sie, für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert zu werden?
Beate Teresa Hanika: Das war natürlich toll, aber in dem Moment habe ich das nicht so richtig realisiert.
BS: Vielen Dank für das Interview.