Interview

Interview mit Jostein Gaarder 2019

Im Juli 2019 haben wir den norwegischen Bestsellerautoren Jostein gaarder interviewt. Das Gespräch war sehr besonders, dank der leidenschaftlichen Art des Autors, die eine intensive und irgendwie tiefgreifende Atmosphäre erzeugt hat.

Blaue Seite: Lassen Sie uns anfangen.

 

Jostein Gaarder: Ja, lassen Sie uns anfangen.

 

BS: Die erste Frage ist: Haben Sie das Buch „Genau richtig“ geschrieben, weil Sie dachten, es sei einfach eine gute Geschichte, oder weil Sie eine Botschaft an die Welt vermitteln wollten?

 

JG: Ich habe viele Leute getroffen, die so eine medizinische Diagnose bekommen haben, dass sie wohl nicht mehr lange leben würden. Diese Leute sagten: „Ich würde gerne schreiben, wie ich darüber fühle.“ Und das war ein Impuls, dieses Buch zu schreiben. Das Buch stellt die Frage, wie es ist, ein Mensch zu sein. Denn es ist unmöglich, tatsächlich zu realisieren, dass du lebst – ohne gleichzeitig zu realisieren, dass du eines Tages fort sein wirst. Es ist ein Buch über Leben, Tod und Liebe.

 

BS: Wollen Sie uns damit daran erinnern, dass wir eines Tages sterben werden?

 

JG: Ich erzähle euch eine Geschichte: Als ich 10 Jahre alt war, bin ich plötzlich aufgewacht. Ich fühlte mich, als wäre ich Teil eines Mysteriums. Ich fand es seltsam, dass ich existierte, dass die Welt existierte. Und ich fragte meine Eltern: „Findet ihr es nicht seltsam, dass die Welt existiert? Dass wir existieren?“ Und sie antworteten: „Nein, nicht wirklich.“ Darauf ich: „Also denkt ihr, es ist ganz normal, dass die Welt existiert?“ Und sie antworteten: „Ja, das ist es. Du solltest nicht so viel darüber nachdenken.“ Aber zur gleichen Zeit realisierte ich, dass ich nur für eine kurze Weile hier sein werde. Es ist grundsätzlich unmöglich, wirklich zu realisieren, dass wir leben, wenn wir nicht gleichzeitig verstehen, dass wir eines Tages verschwunden sind. Auf eine Art habe ich dieses Gefühl mein ganzes Leben gehabt. Es steckt in fast allen meinen Büchern, zum Beispiel „Das Kartengeheimnis“ oder „Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort“. Es gibt auch ein Buch von mir namens „Das Leben ist kurz“, und so weiter. Aber mit „Genau richtig“ wollte ich eine kurze Erzählung schreiben. Darum der Untertitel „Die kurze Geschichte einer langen Nacht“. Der norwegische Untertitel ist: „Eine kurze Erzählung von fast allem“ – auf 130 Seiten, weil es auch astronomische, kosmologische Bedeutungen hat.

BS: Wenn Sie wählen müssten zwischen Philosophie und Naturwissenschaften, welches komplett aus ihrem Gehirn gelöscht werden müsste, welches würden Sie wählen?

 

JG: Es gibt keinerlei Grenze zwischen Philosophie und Naturwissenschaften. Es gibt alte philosophische Fragen, die mehr und mehr zu wissenschaftlichen Fragen geworden sind wie: „Was ist diese Welt?“ Die Naturwissenschaften haben ein tieferes Verständnis für diese Frage als früher. Ich meine: „Was ist die Welt?“ Einstein könnte uns eine Menge Antworten darauf geben. Heute würde ich die Natur des Universums eher mit einem Naturwissenschaftler, mit einem Astrophysiker, diskutieren, als mit einem Philosophen. Es gibt also einige philosophische Fragen, die die Philosophie verlassen haben. Zum Beispiel die Neurologie: Was sind Geist und Körper? Ich habe die Hand auf dem Tisch (legt die Hand auf den Tisch). Ich hebe sie an (hebt Hand an). Puff! Was passiert? Ich würde dieses mystische Phänomen lieber mit Neurologen diskutieren als mit einem Philosophen.

 

BS: Aber gibt es nicht Fragen, die für immer philosophische Fragen bleiben werden wie „Was ist Freundschaft?“

 

JG: Ja, ich stimme zu 100 Prozent zu. Es gibt eine Kategorie von philosophischen Fragen wie: „Gibt es Gott oder gibt es ein Leben nach diesem Leben? Was war der Urknall?“ Auf diese Fragen gibt es vielleicht Antworten. Aber die sind nicht leicht zu finden. Dann gibt es Fragen wie: „Was ist Freundschaft? Was ist Liebe? Was ist Gerechtigkeit? Was ist eine gerechte Gesellschaft?“ Nun, diese Fragen können Philosophen diskutieren, sollten sie sogar. Nicht nur Philosophen. Wir alle sollten darüber sprechen. Nicht, weil es endgültige Antworten gibt. Aber um eine liebevolle Beziehung eingehen zu können, muss man die Frage stellen: „Was ist Liebe?“

 

 

BS: Welche Frage, die für immer philosophisch bleiben wird, ist am wichtigsten für Sie?

 

JG: Heute würde ich sagen: „Wie können wir die Lebensbedingungen auf der Erde erhalten?“ Oder einfach: „Wie können wir diesen Planeten retten?“ Wir haben nur diesen Planeten. Ich war geschockt, als ich vor ein paar Jahren noch einmal durch mein Buch „Sophies Welt“ blätterte – darin war diese wichtigste philosophische Frage nicht einmal erwähnt. Manchmal treten neue philosophische Fragen in den Vordergrund und wir sind uns der Fragen mehr und mehr bewusst. Es ist sogar eine Frage, an die Handlungen von jungen Leuten anschließen. Das Bemerkenswerteste in diesem Feld im letzten halben Jahr waren die Schulstreiks und das Bewusstsein für dieses Thema.

 

BS: Versuchen Sie, diese Frage oder Botschaft aktiv in Ihre Bücher und Geschichten einzubringen?

 

JG: Als ich feststellte, dass in „Sophies Welt“ die Frage nach den zukünftigen Lebensbedingungen nicht gestellt wurde, schrieb ich ein Buch für junge Erwachsene – „Noras Welt“. Eine Art Anhang zu „Sophies Welt“. Denn ich hatte ein schlechtes Gewissen, diese Frage ausgelassen zu haben. Heute würde ich sagen, ich habe über dieses Thema hauptsächlich in meinen alten Büchern geschrieben. In „Genau richtig“ behandle ich es nicht.

BS: Mir fällt dabei eine Theorie von, ich glaube, Stephen Hawking ein. Jede Gesellschaft von sich selbst bewussten Wesen sei dazu bestimmt, sich selbst zu zerstören. Würden Sie dem zustimmen?

 

JG: Im Voraus, meinst du? Auf eine vorbestimmte Art?

 

BS: Ja. Dass alleine die Tatsache, dass wir als Menschheit unserer selbst bewusst sind und uns entwickeln, dazu führen wird, dass wir uns selbst zerstören.

 

JG: Nein, ich denke nicht, dass es vorbestimmt ist. Ich denke, es ist unsere Entscheidung. Aber es ist schwierig, weil die Frage nicht ist, was ich entscheide und was du entscheidest – wir müssen Leute wie Donald Trump mit einbeziehen. Leute, die vom Pariser Vertrag zurücktreten. Wir wurden aus der Natur erschaffen mit angeborenen Fähigkeiten, uns um unsere Kinder zu kümmern. Auch um unsere Ehefrauen oder -männer, weil das Teil unserer natürlichen und physischen Bedürfnisse ist. Wir müssen uns um unsere Kinder kümmern. Ich bin Großvater und ich denke, dass es in unseren Genen liegt, unsere Enkel zu beschützen. Aber da endet es. Wir haben es nicht in unseren Genen und natürlichen Kapazitäten, unsere Gene in sechs Generationen zu beschützen. Was wir jetzt tun, ist, dass wir unsere Welt für unsere Gene in sechs oder acht Generationen zerstören. Darum denke ich, dass wir nicht nur Menschenrechte brauchen, sondern auch Menschenpflichten. Wenn ich dich foltere oder töte, dann begehe ich eine Straftat. Weil das in den deutschen Gesetzen steht und es auch Teil der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist. Wir brauchen solche Gesetze in Deutschland, in Norwegen und den Vereinten Nationen – wir brauchen eine Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten. Sodass du bestraft wirst, wenn du die Welt für die Leute, die nach uns leben, zerstörst.

BS: Sie sagten gerade, dass Sie „Noras Welt“ für junge Erwachsene geschrieben haben. Gestern meinten Sie, dass Sie „Genau richtig“ für Erwachsene geschrieben haben. Wie legen Sie fest, für welche Altersgruppe Ihr Buch ist?

 

JG: Am Anfang einer neuen Geschichte habe ich oft noch nicht entschieden, für welche Altersklasse das Buch gedacht ist. Ich stelle aber sehr schnell fest, in welche Richtung es läuft. Ich meinte gestern, dass eine gute Geschichte für Kinder oder junge Erwachsene oft auch eine gute Geschichte für Erwachsene ist. Und ich freue mich, dass viele meiner Bücher von Erwachsenen gelesen werden. Wenn ich Bücher signiere, zum Beispiel bei „Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort“, werde ich gefragt: „Für wen ist dieses Buch?“ Ich sage dann: „Es ist für mich.“ „Ja, aber hast du Kinder?“ „Nein, es ist nur für mich.“ Für mich ist ein Buch für junge Erwachsene ein Genre, ein Stil. Wie Drama, Lyrik, Romane, Kurzgeschichten und Kinderbücher. Habt ihr nicht eine Bibliothek mit Büchern für Kinder?

 

BS: Ja.

 

JG: Oder junge Erwachsene? Zum Beispiel „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry: Ist es für Erwachsene oder für Kinder? Ich würde sagen, beides. Oder „Winnie Pu“. Wusstet ihr, dass das Buch in China verboten ist? Weil Winnie Pu dem Präsidenten von China sehr ähnlich sieht.

 

BS: Warum ist „Genau richtig“ für Kinder?

 

JG: Erwachsene können alles über ein Kind verstehen. Sie sind Kinder gewesen. Aber Kinder waren nie Erwachsene. Diese Geschichte ist auf eine Art und Weise eine dramatische und traurige Geschichte. Sollte ich ein Buch für Kinder über den Tod schreiben, würde ich es anders machen. Aber ich schreibe auch über Albert und seine sexuelle Beziehung mit seiner Ärztin. Sie war seine Geliebte, seine Freundin. Das hätte ich für Kinder so nicht geschrieben.

BS: Denken Sie, dass wir als Jugendliche die Bedeutung dieses Buches komplett erfassen können?

 

JG: Ja. Denn ich würde euch als junge Erwachsene bezeichnen, ihr seid keine Kinder. Wie alt seid ihr?

 

BS: 16 und 15.

 

JG: Diese Frage muss ich euch stellen. Konntet ihr die Bedeutung der Geschichte erfassen?

 

BS: Ich denke schon. Ich bin mir sicher, dass ich, wenn ich älter bin, einige Aspekte noch besser als jetzt verstehen werde.

 

JG: Das glaube ich auch. Du kannst natürlich das Gleiche über ein Buch wie „Sophies Welt“ sagen. Wenn du es mit 15 liest, wirst du wohl eine Menge verstehen. Aber du wirst natürlich mehr verstehen, wenn du 25 bist. Denkt ihr, dieses Buch hätte nicht als Buch für junge Erwachsenen veröffentlicht worden sollen?

 

BS: Ich glaube, dass viele Erwachsene eher daran interessiert sind als junge Erwachsene.

 

JG: Ich auch. Der Unterschied zwischen einem Buch für junge Erwachsene und einem für Erwachsene liegt darin, dass ein Buch für junge Erwachsene oft etwas mehr Handlung braucht. Es müssen mehr Dinge passieren. Während dieses Buch sehr reflexiv und reflektierend ist. Ja, es ist kein großer Roman. Es ist, was die Leute auf Deutsch oft eine „Novelle“ nennen. Habt ihr je „Der Tod in Venedig“ von Thomas Mann gelesen?

 

BS: Nein.

 

JG: Es ist ähnlich lang wie dieses Buch und ist definitiv auch ein Buch über den Tod. Für mich ist es eine Geschichte über das Leben.

BS: In einem Interview sagten Sie einmal, dass Sie erst dachten, „Sophies Welt“ würde nur eine sehr spezielle Gruppe von Leuten interessieren. Das hat sich nicht als richtig herausgestellt. Was, glauben Sie, haben Sie an den Menschen falsch eingeschätzt?

 

JG: Damals habe ich es nicht verstanden, heute schon. Ich glaube, dass das menschliche Gehirn für Geschichten gemacht ist. Also war der Anteil der Geschichte entscheidend. Als Sachbuch wäre es vielleicht langweiliger zu lesen und nicht so erfolgreich gewesen. Außerdem denke ich, dass eine kurze Einführung in die westliche Philosophie in Form eines Romans für junge Erwachsene viele erwachsene Leser anzieht. Besonders in Deutschland ist die Philosophie für viele Menschen mit einer sehr akademischen Sprache verbunden.

Es ist zum Beispiel unmöglich, Hegel zu lesen. Er hat die philosophische Sprache total zerstört. Darum war eine weniger akademische Einführung notwendig. „Sophies Welt“ dreht sich um einige universelle Fragen. Ich habe so viele Leute in eurem Alter getroffen, die zu mir kamen und sagten: „Oh, dieses Buch ist mir so wichtig, es hat mein Leben verändert, ich mochte es sehr!“ Weil es sich mit Fragen beschäftigt, die uns alle betreffen.

 

BS: Ihre Bücher beschäftigen sich viel mit Philosophie. Wenn Sie der Menschheit einen Philosophen oder eine philosophische Lehre nahelegen könnten, wofür würden Sie sich entscheiden?

 

JG: Nur ein Philosoph? Das ist eine gute Frage. Ich könnte natürlich Sokrates sagen. Er forderte Menschen dazu auf, verschiedene Dinge zu definieren. Vielleicht auch James E. Lovelock, der entdeckt hat, dass die Atmosphäre ein selbstregulierendes System ist, aber durch Eingriffe des Menschen gestört ist. Vielleicht würde ich, statt einen Philosophen zu unterrichten, ein Buch über globale Erwärmung vorschlagen. Weil es heute die wichtigste philosophische Frage der Welt ist. Vielen Leute ist nicht klar, dass unser Freisetzen von Kohlenstoff die größte Herausforderung ist. Kohle ist Kohlenstoff und Öl ist Kohlenstoff. Wenn wir Kohlenstoff freisetzen, oxidiert er und wird zu Kohlenstoffdioxid. Das bleibt eine sehr lange Zeit in der Atmosphäre, die Gletscher schmelzen. Es ist wichtig, dass man in der Schule mehr darüber lernt. Das Buch müsste so einfach geschrieben sein, dass selbst Donald Trump es versteht. Aber dann müsste es für Zweijährige geschrieben sein.

BS: Sie waren Lehrer für Philosophie. Inwieweit glauben Sie, hat das Ihr Schreiben für Kinder verändert oder beeinflusst?

 

JG: Das ist eine gute Frage. Ich hatte von dieser Erfahrung erzählt, als ich 10 war. Es ist kein Zufall, dass ich Autor wurde, ich habe bereits als Lehrer geschrieben. Ich schrieb „Das Kartengeheimnis“ und danach arbeitete ich an „Sophies Welt“. Schließlich hörte ich auf, zu unterrichten. Aber nachdem ich zehn Jahre Philosophie unterrichtet hatte, konnte ich der Lehre nicht einfach den Rücken kehren. Darum musste ich „Sophies Welt“ schreiben. So hatte ich ein ganzes Leben voller Philosophie hinter mir und konnte mich so auf Romane konzentrieren. Ich sagte zu meiner Frau: „Es wird sehr wenigen Leuten gefallen, wir werden also kein Geld damit verdienen.“ Darauf sagte sie: „Oh, dann schreibe es schnell.“ Und das tat ich. Vielleicht kann das ein Beispiel sein für junge Leute: Wenn du wirklich an etwas glaubst, dann solltest du deinen Träumen folgen. Als ich anfing, Norwegische und Skandinavische Linguistik zu studieren, war mein Vater sehr glücklich, weil ich so am Gymnasium arbeiten konnte. Dann belegte ich ein Fach namens „Geschichte der Ideen“. Da war er skeptisch, weil das keine große Rolle in der Schule spielte. Später belegte ich die Geschichte der Religionen und er war sehr besorgt. Aber ich hatte die beste Bildung und so auch die beste wirtschaftlich Lage, die mein Vater sich jemals für mich wünschen könnte. Es ist wirklich wichtig für ein Kind, seinem Traum folgen zu können.

 

 

BS: Albert hat sich entschieden, nicht zu sterben. Denken Sie, das war die richtige Entscheidung?

 

JG: Das glaube ich generell. Ich verstehe, dass manche Menschen sich aus bestimmten Gründen nicht mehr in der Lage sehen, zu leben, und ihr Leben beenden. Aber ich glaube nicht, dass das die beste Lösung ist. Leben ist für mich heilig. Es ist wichtig, dass wir als Menschen stark sein und uns gegenseitig unterstützen können.

 

BS: Wenn ich da anschließen darf: Albert sagt, es ist allein seine Entscheidung, ob er stirbt oder nicht. Stimmen Sie dem zu?

 

JG: Gute Frage. Er denkt, es ist seine Entscheidung. Dann hat er eine Unterhaltung über SMS mit seiner Frau. Ihm wird mehr und mehr klar, dass er ihr nicht einfach entkommen kann. Er muss auf sie warten. Am Anfang ist er überzeugt, dass es sein Recht ist, sein Leben zu beenden. Am Ende denkt er das nicht mehr. Das ist seine Entwicklung.

 

BS: Also gehört Ihr Leben nur Ihnen oder anderen Menschen?

 

JG: Ich denke, dass dein Leben dir und auch allen Leuten gehört. Es ist wie dieses Zitat von John Donne, dass wir nicht nur Individuen sind. Wenn du auf eine abstrakte Art und Weise deine Eltern, deine Freunde, alle anderen Menschen vergessen würdest, wärst du nicht mehr du. Nur durch andere Menschen sind wir, wer wir sind. Ich habe mit dem Journalisten von der „Welt am Sonntag“ gerade über diesen furchtbaren Massenmörder in Norwegen vor sieben Jahren gesprochen. Der hat viele junge Leute in einem Sommer-Camp getötet. Das ist das schlimmste Beispiel, das ich mir vorstellen kann. Wie ein Mensch glauben kann, dass er nur für sich selbst lebt. Ich glaube, dass wir einander gehören. Ich glaube nicht, dass mein Körper, der hier sitzt, meine einzige Identität ist. Wenn es so wäre, wäre ich eine hoffnungslose Person, weil ich weiß, dass dieser Körper sterben wird. Aber ich denke, dass ich eine tiefere Identität habe: Ich bin ein Mitglied der Menschheit. Ich kann akzeptieren, dass ich sterben werde, aber ich kann nicht akzeptieren, dass die gesamte Menschheit stirbt.

 

 

BS: Danke.

RedakteurRedakteur: Rina, Jan
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