Das Leben zweier Jungen, die nicht unterschiedlicher sein könnten.
Daniel aus dem Saarland. Eine Mittelstands-Familie aus Deutschland. Er ist katholisch getauft und besucht das Gymnasium
Sa’ed aus Nablus, Palästinensergebiet, Israel. Schon früh bricht er die Schule ab, um für seine Familie Geld zu verdienen. Das ist nichts Ungewöhnliches dort.
Und doch verbindet diese zwei Jungen eines: beide planen einen islamistischen Anschlag, wollen für ihren Glauben sterben. Dem einen gelingt es und er wird als Märtyrer gefeiert. Der andere wird entdeckt und landet im Gefängnis.
Wie konnte es dazu kommen? Was hat Daniel und Sa’ed bewegt?
Martin Schäuble antwortet auf diese Fragen auf eine sehr eindringliche Weise. Als Beobachter, als Berichterstatter erzählt er von dem Leben der beiden Jungen, von ihrer frühsten Kindheit bis hin zum Dschihad.
Die Zeugenaussagen und genauen Beschreibungen beleben und bereichern die Geschichte. Man spürt die viele Arbeit, die genaue Recherche, die dem Buch zu Grunde liegen.
Die Bezeichnung Biografie sollte niemanden davon abschrecken, Blackbox Dschihad in die Hand zu nehmen. Der sachliche und dennoch flüssige Schreibstil lässt das Buch gut lesen.
Und nicht zuletzt muss man Martin Schäuble dankbar sein: Endlich erklärt mal jemand ein kompliziertes und vielschichtiges Thema so, dass es jeder versteht. Und Spaß macht es dabei auch noch.